Das will ich auch! Karriere, Weltreise, Kind(er), Auswandern, Ehepartner*, Highheels, ökologisch abbaubare Haarseife mit Rizinus-Öl und sagen zu können: Ich würde niemals tauschen!
‚resterampe‘ ist ein Schauspiel, das sich mit einzelnen, zeitlich unabhängig aufeinander folgenden, Szenen dem Leben zweier Single-Frauen widmet, die im alltäglichen Chaos zwischen Arbeit, Liebe und Leben versuchen sich selbst zu finden, zu definieren und zu akzeptieren. ‚resterampe ist der dritte Teil der EMPOWERMENT Trilogie der Daedalus Company:
EMPOWERMENTX3_MIND|BODY|SOUL_Strategien zur Selbstermächtigung der Frau*
Hierfür hat Daedalus Company die Regisseurin Mascha Pitz und die Performerinnen Florence Ruckstuhl und Johanne Schröder eingeladen, gemeinsam mit Regina Busch eine Trilogie zu entwickeln.
Was ist das große Ganze für Frau*? Wann ist das perfekte Alter für Frau*? Wo ist der richtige Weg für Frau*? Wie fühlt sich Selbstfindung- oder Verwirklichung an? Wer ist Frau* eigentlich? Warum ist Frau* eben nicht gleich Frau*? Woher weiß Frau*, dass sie Frau* ist, und sich nicht irgendwo auf dem Weg verloren hat?
Zwei Single-Frauen auf der „resterampe“ – im alltäglichen Chaos zwischen Arbeit, Liebe und Leben. Der Versuch sich selbst zu finden, zu definieren und zu akzeptieren stellt inneres Selbst und äußere Selbstdarstellung einander gegenüber. Knapp gehaltene Sprache, dokumentarisches Material und comichafte Überzeichnungen der Figuren macht ‚resterampe‘ zu einer Zitatcollage zum Thema Feminismus, Selbstoptimierung und Frausein. Eine eingefügte Spielerinnen*-Ebene ermöglicht den Bezug zu aktuellen Themen und gibt den Spielerinnen* die Chance, das Gespielte, Gesagte und Präsentierte kritisch zu hinterfragen. Schonungslos ehrlich kommentieren die beiden Spielerinnen die Aktionen und Äußerungen der beiden dargestellten Figuren. Was sollen Frauen wollen, was will die Gesellschaft von Frauen, wollen sie das auch oder wollen sie etwas ganz anderes?
Wann + Wo:
22.04.22; 20Uhr Premiere, 23. + 24.04.22 um 20 Uhr
Weitere Vorstellungen: im Rahmen der EMPOWERMENT Trilogie Festspieltage
am 28. + 29.4.22 um 19 Uhr in den LANDUNGSBRÜCKEN FRANKFURT
MIT: | Nuriye Jendroßek und Fabienne Trüssel |
REGIE+TEXT | Mascha Pitz |
VIDEO + ANIMATION | Franziska Bosselmann |
AUSSTATTUNG | Thomas Unthan |
DRAMATURGIE+SUPERVISION | Regina Busch |
CHOREOGRAPHIE | Johanne Schröder |
TECHNIK + LICHTDESIGN |
Jan Hartmann und Thomas Rösener |
PRESSE- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT | Antje Kroll |
Fotos: Franziska Bosselmann
(aus rechtlichen Gründen immer nur ausschnittweise)
Frankfurter Allgemeine Zeitung
27.04.2022, Autorin Nicole Nadine Seliger
Von der Kunst, sich selbst zu finden – Daedalus Company gastiert mit „resterampe“ in den Landungsbrücken – Es dauert keine Stunde, bis die beiden Darstellerinnen merken, dass es so nicht weitergehen kann, dass sie mit der Message des eigenen Theaterstücks nicht einverstanden sind – und eine Szene abbrechen, um gemeinsam über das Dargebotene zu diskutieren. Bis dahin haben Fabienne Trüssel und Nuriye Jendroßek, die Darstellerinnen des Zweipersonenstücks, in kurzen Gesprächsszenen, getrennt durch musikalische Einspieler wie Cindy Laupers Achtzigerjahre-Hit „Girls just wanna have fun“, intime und schonungslos ehrliche Momente zweier Frauen um die 30 Jahre und vom Ringen mit den Erwartungen erzählt (…) Wie zeitlos diese Themen sind und wie erschreckend wenig sich in den vergangenen Jahrzehnten an ihrem Kern geändert hat, zeigt auch die Auswahl der Requisiten: Da wird mit alten Apparaten telefoniert und in einem „Stern“-Magazin aus dem Jahr 1981 geblättert, mit Prinzessin Diana auf dem Cover (…) Auch die Unterbrechung der Szene ist natürlich Teil der Inszenierung. Sie eröffnet aber eine zweite Ebene zur Selbstreflexion, die auch das Publikum anregt, die Äußerungen und Aktionen der beiden Schauspielerinnen aktiv infrage zu stellen. Trüssel und Jendroßek einigen sich schnell: Gegenseitige Unterstützung und Selbstakzeptanz sind die neue Lösung.
Strandgut
04/2022 – über „resterampe“, Autor Winnie Geipert
Landungsbrücken: Regina Busch bläst zum „EMPOWERMENTX3_MindBodySoul“
Anlehnend an die schon gezeigten Folgen 1 und 2 kreist auch „resterampe“ um das Thema Selbstoptimierung der Frau und spannt dabei das Publikum ein, wenn es etwa die „zwölf Dinge, die ich von meiner Mutter gelernt habe“ zu finden gilt oder die schönsten Zitate aus „Sex and the City“. Hört sich ziemlich schräg an, wird es wohl auch, denn außer dass es Texte zu hören gibt, die von Fabienne Trüssel und Nuriye Jendroßek vorgetragen werden, führen Regisseurin Mascha Pitz und Videodesignerin Franziska Bosselmann eine spezielle Comic-Ästhetik vor und demonstriert der Ausstatter Thomas Unthan, wie man Requisiten und Kostüme entfremden kann. Ein Selbstoptimierungsspiel, eine Interaktive Stückentwicklung von Lifestyle stehen noch auf dem resterampigen Programm.Und erfahren wird das Publikum auch, was die Ankündigung mit „Persönlichkeits-nackt“ meint.
Strandgut
04/2022 – über die EMPOWERMENT Trilogie-Festspieltage, Autor Winnie Geipert
Wir wollen hier gar nicht aufzählen, was alles wie oft der Realisierung des Empowerment-Projekts von Regina Busch & Co. Im Wege stand in den letzten zwei Jahren (Anm.: durch Corona + Lockdowns). Jetzt aber sieht alles danach aus, als könnten die bisher nur in Teilen gezeigten Arbeiten der sich um die künstlerische Leiterin der Daedalus Company scharenden Gruppe zusammen als Trilogie zur Aufführung kommen: 1. „Women in Sound“, 2. Die installative Arbeit „Secret Feminist Survival Blog” sowie 3. “resterampe”. Busch hat drei junge Frankfurter Regisseur- und Performerinnen – Johanne Schröder, Florence Ruckstuhl, Mascha Pitz – in ein Vorhaben eingespannt, das wesentlich darauf zielt, Frauen in Bereichen der Bildenden Kunst und Musik zu unterstützen. In den Landungsbrücken wird das Ganze nun als Festspielreigen 28./29. April präsentiert. Ihm voraus geht eine Woche vorher (22. – 24.April) deren quasi noch unveröffentlichter dritter Teil unter dem Titel „resterampe“ als Premiere.
(…) Am 28. / 29. April steigt die „Dreiheit“, welche „resterampe“ mit den anderen beiden Programmen verzahnt. „Women in Sound“ aus Claire Dowies Monolog „Buy little buy less buy nothing at all” lädt mit Texten von Regina Busch und Karla Hennersdorf zu Kompositionen „wegweisender Musiker*innen“ wie der Pionierin der elektronischen Musik Delia Derbyshire zu Begegnungen mit weiblichen (Überraschungs-)Gästen ein, die „neue Sichtweisen auf weibliche Identitäten kreieren, Rollenstereotypen entlarven und überschreiben“.
Verknüpft wird überdies mit Teil 2 die performativ-räumliche Installation „Secret Feminist Survival Blog“, die Florence Ruckstuhl und Johanne Schröder über ihre Website zu Strategien der Selbstermächtigung der Frau entwickelt haben.In mehrminütigen Video- und Tonclips, szenischen Einlagen, Bildern, Kollagen, Rezepten, kann frau sich für einen progressiven feministischen Alltag inspirieren lassen.